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07.07.2014

Hilfe für Timbuktus Handschriften

Gerda Henkel Stiftung beteiligt sich in Partnerschaft mit dem Auswärtigen Amt an der Finanzierung von Konservierungs­maßnahmen

Strategietreffen am 18. und 19. Juni 2014 im Auswärtigen Amt. Foto: Stefan Maria Rother, Berlin

Rund 300.000 naturwissenschaftliche, philosophische und theologische Schriften haben sich in staatlichen und privaten Bibliotheken in Timbuktu befunden, bevor islamistische Gruppierungen Anfang 2012 die nördlichen Teile Malis besetzten. Ca. 285.000 der wertvollen Manuskripte konnten vor der drohenden Zerstörung gerettet und in die Hauptstadt Bamako verbracht werden. Ziel des Kooperationsvorhabens des Auswärtigen Amts und der Gerda Henkel Stiftung ist es, diesen bedeutenden Bestand zu erhalten. Eine Gruppe von Experten der Mamma-Haidara-Bibliothek in Timbuktu und des Sonderforschungsbereichs 950 „Manuskriptkulturen in Asien, Afrika und Europa“ der Universität Hamburg unter Leitung von Prof. Dr. Michael Friedrich hat Umfang und Zustand der Manuskript-Bestände bereits untersucht und erste Arbeiten in Mali durchgeführt. Weitere Informationen finden Sie auf der Homepage des Auswärtigen Amtes sowie auf der Homepage der Gerda Henkel Stiftung.
 
Am 18. und 19. Juni 2014 fand auf Einladung des Auswärtigen Amtes in Berlin ein internationales Strategietreffen statt, bei dem die Teilnehmer aus unterschiedlichen Blickwinkeln über den Zustand der Manuskripte und die bereits vorgenommenen Maßnahmen berichteten und weitere gemeinsame Arbeitsschritte vereinbarten. Bundesaußenminister Dr. Frank-Walter Steinmeier informierte sich im Rahmen einer kleinen Ausstellung von Original-Manuskripten über das Projekt.

Aus Mali waren unter anderem angereist die Ministerin für Kultur, Ramatoulaye N'Diaye Diallo, der Minister für Bildung und Wissenschaft, Mountaga Tall, der Berater des Präsidenten Dr. Mahmoud Abdou Zouber, der Leiter der Association de Sauvegarde des Manuscrits et la Défense de la Culture Islamique (SAVAMA-DCI), Dr. Abdel Kader Haidara, und der Leiter des staatlichen Institut des Hautes Études et de Recherche Islamique - Ahmed Baba (IHERIAB), Dr. Abdoulkadri Idrissa Maiga. Ergänzt wurde die Expertenrunde um Sheik Juma Al Majid (Juma Al Majid Center for Culture and Heritage, Dubai), Vertreter der Aga Khan Development Network Foundation, der Al-Furqan Foundation, Chicago, des Hill Museum, Minnesota, des Prins Claus Fund, Amsterdam, der Staaten Luxemburg und Niederlande, der UNESCO sowie um Wissenschaftler von Universitäten in unterschiedlichen Ländern.