Prof. Dr. Martin Warnke gehörte zu den herausragenden Persönlichkeiten der deutschen Kunstgeschichte der Gegenwart. Seit 1979 forschte und lehrte er an der Universität Hamburg. Seit seiner Emeritierung 2003 war Warnke in den Archiven des Hamburger Warburg-Hauses tätig, für dessen Rettung er sich erfolgreich engagierte. Martin Warnke machte das Werk des Kulturwissenschaftlers Aby Warburg und die in seinem Umkreis entwickelten Ideen, die in der Nazizeit verfemt waren, für die hiesige Öffentlichkeit aktuell. Er half damit auch der deutschen Kunstgeschichte, an ihre große Tradition vor 1933 anzuknüpfen.
Diese Anregung weiterführend, erforschte Warnke vor allem die Sozialgeschichte der Kunst und die politische Ikonographie . Sein Hauptwerk über die „Hofkünstler“ und etwa auch sein Buch über „Politische Landschaft“, die jene Ansätze beispielhaft repräsentieren, sind in viele Sprachen übersetzt und begründen vor allem seinen internationalen Rang. Aber auch seine Monographien über Cranach und Rubens haben eine weltweite Resonanz gefunden. Warnkes lebenslanges Interesse an hispanistischen Forschungen fand in einem viel beachteten Buch über Velázquez seinen Niederschlag.
Neben dem Ausbau des Index zur Politischen Ikonographie im Warburg-Haus mit seinen über 400.000 Fotos war Warnke damit befasst, die Forschungen auf diesem Feld der Kunstgeschichte und benachbarter Fächer in einem großen Handbuch zusammenzuführen.