Pressemitteilungen
15.11.2016
Uganda, Russland, Iran: Gerda Henkel Stiftung stellt knapp 5 Millionen Euro für neue Forschungsprojekte weltweit bereit
Veränderungen im Kuratorium und Wissenschaftlichen Beirat der Stiftung
08.11.2016
Gerda Henkel Preis an Historikerin Lyndal Roper verliehen
09.08.2016
Was wird aus Aleppos historischem Erbe?
Gerda Henkel Stiftung stellt knapp 750.000 Euro für Grundlagenforschung zur Gestaltung des Wiederaufbaus bereit01.07.2016
40 Jahre Gerda Henkel Stiftung | 10 Jahre Gerda Henkel Preis
Die australisch-britische Historikerin Lyndal Roper erhält den Gerda Henkel Preis 201621.06.2016
Jubiläum der Gerda Henkel Stiftung
„40 Jahre – 40 Projekte“: Digitale Reise durch vier Jahrzehnte Stiftungsförderung19.04.2016
Zerbrechliches Erbe: Nepal ein Jahr nach den Erdbeben
Pressegespräch zum Kulturerhalt in Nepal
14.04.2016
Gerda Henkel Stiftung beendet 2015 mit neuem Höchstwert des Stiftungsvermögens und legt Jahresbericht vor
Knapp 12 Millionen Euro für rund 300 neue Projekte weltweit
Pressemitteilung, 01.07.2016
40 Jahre Gerda Henkel Stiftung | 10 Jahre Gerda Henkel Preis
Die australisch-britische Historikerin Lyndal Roper erhält den Gerda Henkel Preis 2016
Der Gerda Henkel Preis 2016 geht an die in Oxford lehrende Historikerin Prof. Dr. Dr. h.c. Lyndal Roper. Die Gerda Henkel Stiftung ehrt Lyndal Roper für ihre besonderen Leistungen auf dem Gebiet der Geschichte der Frühen Neuzeit. Lyndal Roper hat die renommierte „Regius“-Professur für Geschichte am Oriel College der Universität Oxford inne. Sie wird die Auszeichnung am 7. November 2016 in Düsseldorf entgegennehmen. Der Gerda Henkel Preis ist mit 100.000 Euro dotiert. Die Preisverleihung findet in einem Jubiläumsjahr der Stiftung statt: 2016 feiert die Gerda Henkel Stiftung ihr 40-jähriges Bestehen. Seit 2006 schreibt die Stiftung den internationalen Forschungspreis alle zwei Jahre weltweit aus.
Das Stiftungskuratorium folgte in einer einstimmigen Entscheidung für Prof. Dr. Dr. h.c. Lyndal Roper einer Empfehlung der Jury, der die Mitglieder des Wissenschaftlichen Beirats der Stiftung sowie stiftungsunabhängige Persönlichkeiten angehören. Die Jury begründete ihre Empfehlung wie folgt: „Die australisch-britische Historikerin Lyndal Roper, Regius Professorin für Geschichte an der Universität Oxford, gehört zu den weltweit renommiertesten Vertreterinnen und Vertretern der Geschichte der Frühen Neuzeit. Sie hat bahnbrechende Arbeiten zur Sozial-, Geschlechter-, Psycho- und Körpergeschichte vorgelegt, die gleichermaßen durch theoretischen Scharfsinn, souveräne Beherrschung einer imponierenden Fülle von Quellen und eine geschliffene Sprache zu bestechen vermögen. In ihren Forschungen zum Reformationszeitalter hat Frau Roper die Beziehungen zwischen Religionen und sozialer Ordnung in einer völlig neuartigen Weise konzeptualisiert. Die Untersuchungen über Hexerei und Hexenverfolgung markieren den forschungsgeschichtlich nachhaltigen Übergang von der Frauengeschichte zur Geschlechtergeschichte. Die jüngsten, von einem körpergeschichtlichen Ansatz geleiteten Studien zur Biographie Martin Luthers werden im Lutherjahr 2017 sicherlich den Verlauf der Debatte über den Reformator nachdrücklich mitbestimmen. Lyndal Roper, die auch weit über die epochalen Grenzen der Frühen Neuzeit hinaus Wirksamkeit zu entfalten vermag, zählt zu den prägenden Gestalten der internationalen Geschichtswissenschaft.“
Lyndal Anne Roper, geboren 1956, studierte an der Universität Melbourne Geschichte und Philosophie. 1985 wurde sie am King’s College der Universität London promoviert. Nach Stationen an der Universität London, dem Wissenschaftskolleg zu Berlin und dem Max-Planck-Institut für Geschichte in Göttingen lehrte sie als Professorin für Geschichte der Frühen Neuzeit am Royal Holloway College der Universität London. 2002 wechselte sie an das Balliol College der Universität Oxford. Seit 2011 ist sie als erste Frau „Regius“-Professorin am Oriel College der Universität Oxford. Im Juni 2016 erschien ihre englischsprachige Biographie „Martin Luther. Renegade and Prophet“ (deutsche Ausgabe: Der Mensch Martin Luther. Die Biographie, September 2016).
Der Gerda Henkel Preis wird an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler verliehen, die in den von der Gerda Henkel Stiftung geförderten Disziplinen und Förderbereichen herausragende Forschungsleistungen erzielt haben und weitere erwarten lassen. An der Ausschreibung für den Gerda Henkel Preis 2016 hatten sich 123 Nominatorinnen und Nominatoren aus 34 Ländern beteiligt. 112 Kandidatinnen und Kandidaten waren vorgeschlagen. Frühere Preisträgerinnen und -träger sind der Kunsthistoriker Prof. Dr. Dr. h.c. Dr. h.c. Martin Warnke, der Soziologe und Kulturhistoriker Prof. Dr. Richard Sennett, die Islamwissenschaftlerin Prof. Dr. Dr. h.c. Gudrun Krämer, der Historiker Prof. Dr. Jürgen Osterhammel sowie der Ägyptologe Prof. Dr. Stephan Seidlmayer (www.gerda-henkel-stiftung.de/preis).
Die Gerda Henkel Stiftung wurde im Juni 1976 von Frau Lisa Maskell zum Gedenken an ihre Mutter Gerda Henkel als gemeinnützige Stiftung des privaten Rechts mit Sitz in Düsseldorf errichtet. Ausschließlicher Stiftungszweck ist die Förderung der Wissenschaft, vornehmlich durch bestimmte fachlich und zeitlich begrenzte Arbeiten auf dem Gebiet der Geisteswissenschaft an Universitäten und Forschungsinstituten. Die Förderungen der Gerda Henkel Stiftung gelten den Historischen Geisteswissenschaften, vorrangig der Geschichtswissenschaft, der Archäologie, der Kunstgeschichte und historischen Teildisziplinen. Seit einigen Jahren wendet sich die Stiftung vor allem im Rahmen der Sonderprogramme "Islam, moderner Nationalstaat und transnationale Bewegungen" sowie "Sicherheit, Gesellschaft und Staat" auch gegenwarts- und zukunftsbezogenen Themen zu. Im Rahmen des Lisa Maskell Stipendienprogramms fördert die Stiftung junge Geisteswissenschaftler in Afrika und Südostasien. In ihrem Förderschwerpunkt „Patrimonies“ setzt sie sich verstärkt für den Erhalt kulturellen Erbes vor allem in Krisenregionen ein. Die Gerda Henkel Stiftung ist in Deutschland und international tätig. In den 40 Jahren ihres Bestehens hat sie weltweit rund 6.400 Forschungsprojekte mit mehr als 140 Millionen Euro unterstützt (www.gerda-henkel-stiftung.de).
Kontakt:
Gerda Henkel Stiftung
Pressestelle
Dr. Sybille Wüstemann
Tel.: 0211 93 65 24 19
E-Mail: wuestemann@gerda-henkel-stiftung.de
www.gerda-henkel-stiftung.de