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Pressemitteilung, 26.04.2017

Gerda Henkel Stiftung unterstützt 2016 Forschung mit mehr als 16,6 Millionen Euro
Aktueller Jahresbericht als Printfassung und App | Förderbeispiele zu Fritz Bauer und dem Friedensprozess in der Demokratischen Republik Kongo

Die Gerda Henkel Stiftung hat im zurückliegenden Jahr mehr als 16,6 Millionen Euro für Forschung in den Historischen Geisteswissenschaften und ihren benachbarten Disziplinen bewilligt. Im Vorjahr waren es knapp 12 Millionen Euro. Auch in der Entwicklung des Stiftungsvermögens setzte sich ein positiver Trend fort: Zum 31.12.2016 betrug das Kurswertvermögen 862,8 Millionen Euro gegenüber 776,5 Millionen Euro zum Ende des Jahres 2015. Nun legt die Gerda Henkel Stiftung ihren Jahresbericht vor: Die Stiftungsgremien bewilligten im vergangenen Jahr Projekte in 38 Ländern. In die Förderung aufgenommen wurden insgesamt 337 Forschungsvorhaben. Erstmals liegt der Jahresbericht zugleich gedruckt und als digitale Publikation in Form einer App für Tablets vor.

Projektbeispiele aus dem Jahresbericht: Fritz Bauer im Radio und erfolgreiche Initiativen im Kongo
2018 jähren sich der Tod Fritz Bauers (1903–1968) und das Ende des dritten Auschwitz-Prozesses zum fünfzigsten Mal. Auf den Remigranten Fritz Bauer, seit 1956 Generalstaatsanwalt des Landes Hessen, gehen die Frankfurter Auschwitz-Prozesse (1963–1968) und viele weitere Fälle der Verfolgung von NS-Verbrechen zurück. Durch Vorträge und Reden, in Aufsätzen für Zeitschriften und Tageszeitungen sowie mit Auftritten in Radio und Fernsehen wandte Fritz Bauer sich zudem immer wieder an eine breite Öffentlichkeit. Dennoch sind etwa seine Hörfunkbeiträge heute nahezu vergessen. Das Fritz Bauer Institut, Frankfurt am Main, stellt mit Unterstützung der Friedrich-Ebert-Stiftung und der Gerda Henkel Stiftung die Radiobeiträge von und mit Fritz Bauer zwischen 1965 und 1968 zusammen. Das wissenschaftliche Projekt ergänzt zwei Editionen der Aufsätze und Fernsehauftritte Fritz Bauers, die die Gerda Henkel Stiftung seit 2014 fördert (https://www.gerda-henkel-stiftung.de/Fritz_Bauer_Radiobeitraege).

Eineinhalb Milliarden Menschen sind weltweit von militärischen Konflikten betroffen. Die Frage, wann internationale Interventionen sinnvoll sind und lokale Friedensbemühungen bereichern, steht im Zentrum eines Forschungsprojekts an der Columbia University, New York. Die Politikwissenschaftlerin Prof. Dr. Séverine Autesserre möchte den Blick nicht auf das Scheitern von internationalen Bemühungen lenken, sondern auf deren Gelingen. Hierfür untersucht sie beispielhaft den Prozess der Friedensbildung in der Demokratischen Republik Kongo. Séverine Autesserre führt Gespräche mit ausländischen Vertretern aus Diplomatie, Friedensmissionen, Nichtregierungsorganisationen sowie mit Kämpfern und Repräsentanten kongolesischer Behörden. Außerdem beobachtet sie Initiativen und Programme, die von ihren Interviewpartnern als erfolgreich definiert wurden. Die Gerda Henkel Stiftung fördert das Projekt im Rahmen ihres Sonderprogramms „Sicherheit, Gesellschaft und Staat“ (https://www.gerda-henkel-stiftung.de/Friedensbildung).

Das Stiftungsjahr als App
Der Jahresbericht der Gerda Henkel Stiftung steht neben der Print-Version auch als digitale Publikation für Tablets in den gängigen App-Stores zur Verfügung. Die App-Fassung enthält zusätzliche Bildergalerien, Videos zu Veranstaltungen und Förderprojekten sowie weiterführende Links. Informationen zum Download finden sich unter http://www.gerda-henkel-stiftung.de/jahresbericht.

Die Gerda Henkel Stiftung
Die Gerda Henkel Stiftungwurde im Juni 1976 von Frau Lisa Maskell zum Gedenken an ihre Mutter Gerda Henkel als gemeinnützige Stiftung des privaten Rechts mit Sitz in Düsseldorf errichtet. Ausschließlicher Stiftungszweck ist die Förderung der Wissenschaft, vornehmlich durch bestimmte fachlich und zeitlich begrenzte Arbeiten auf dem Gebiet der Geisteswissenschaft an Universitäten und Forschungsinstituten. Die Weiterbildung graduierter Studenten ist ein besonderes Anliegen der Stiftung. Die Förderungen der Gerda Henkel Stiftung gelten den Historischen Geisteswissenschaften, vorrangig der Geschichtswissenschaft, der Archäologie, der Kunstgeschichte und historischen Teildisziplinen. Seit einigen Jahren wendet sich die Stiftung vor allem im Rahmen der Sonderprogramme „Islam, moderner Nationalstaat und transnationale Bewegungen“ sowie „Sicherheit, Gesellschaft und Staat“ auch gegenwarts- und zukunftsbezogenen Themen zu. Im Rahmen des Lisa Maskell Stipendienprogramms fördert die Stiftung seit 2014 junge Geisteswissenschaftler in Afrika und Südostasien. Seit 2015 setzt sich die Stiftung in ihrem Förderschwerpunkt „Patrimonies“ verstärkt für den Erhalt kulturellen Erbes vor allem in Krisenregionen ein. Die Gerda Henkel Stiftung ist in Deutschland und international tätig. Seit ihrem Bestehen wurden weltweit mehr als 6.600 Forschungsprojekte mit rund 160 Millionen Euro unterstützt (www.gerda-henkel-stiftung.de).

Kontakt:
Gerda Henkel Stiftung
Pressestelle
Dr. Sybille Wüstemann
Tel.: 0211 93 65 24 19
E-Mail: wuestemann@gerda-henkel-stiftung.de
www.gerda-henkel-stiftung.de