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Pressemitteilung, 24.06.2010

Gerda Henkel Gastprofessur in Stanford für Uwe Fleckner

Der Hamburger Kunsthistoriker Prof. Dr. Uwe Fleckner wird ab März 2011 an der Stanford University (Kalifornien) forschen. Das Department of German Studies hat den 48-Jährigen für drei Monate als Gerda Henkel Visiting Professor mit dem Schwerpunkt „Political Theologies: History, Religion and Law in Modern Germany” berufen. Es ist die erste von vier Gastprofessuren, die die Stanford University und die Gerda Henkel Stiftung bis 2013/2014 zu wechselnden Themen deutscher Zeitgeschichte ausschreiben. Die Gastprofessoren sind vollständig in das akademische Leben des Departments eingebunden, halten eine öffentliche Vorlesung und bieten mindestens zwei Seminare an. Uwe Fleckner wird sich im Rahmen seines Forschungsaufenthaltes in Stanford einer vertiefenden Untersuchung der „Bilderreihen“ Aby Warburgs sowie der Bilddidaktik der Kunstgeschichte widmen.

Das Forschungsprojekt knüpft an Uwe Fleckners bevorstehende Edition der „Bilderreihen und Ausstellungen“ des Kunsthistorikers und Kulturwissenschaftlers Aby Warburg (1866-1929) an, die in Zusammenarbeit mit Dr. Isabella Woldt 2011 im Berliner Akademie Verlag erscheint. Im Zentrum des Projektes stehen die auf Tafeln montierten, meist wortlosen Bilderessays, die in Warburgs Spätwerk an die Stelle von Aufsatzpublikationen getreten sind. Während Uwe Fleckner mit der Ausgabe diese „Bilderreihen“ erstmals rekonstruiert, kommentiert und damit die materielle Grundlage für ihre Erforschung schafft, möchte er im interdisziplinären Austausch am Department of German Studies den geistigen Kontext des wissenschaftlichen Materials näher bestimmen.

Prof. Dr. Uwe Fleckner, geboren 1961 in Dortmund, studierte zwischen 1982 und 1988 Kunstgeschichte, Philosophie und Germanistik in Bochum und Hamburg. 1991 wurde er an der Freien Universität Berlin mit einer Arbeit zum Thema „Abbild und Abstraktion. Die Kunst des Porträts im Werk von Jean-Auguste-Dominique Ingres“ promoviert. Nach wissenschaftlichen Stationen an der Freien Universität Berlin und dem Deutschen Forum für Kunstgeschichte in Paris, dessen Stellvertretender Direktor er von 1997 bis 2002 war, folgte 2002 die Habilitation mit der Arbeit „Carl Einstein und sein Jahrhundert, Fragmente einer intellektuellen Biographie“. 2003 gründete Uwe Fleckner am Kunsthistorischen Institut der Freien Universität Berlin die Forschungsstelle „Entartete Kunst“, die die Methoden der nationalsozialistischen Kunstpolitik, insbesondere der Beschlagnahme moderner Kunstwerke durch die Nationalsozialisten im Jahr 1937 aufarbeitet. Die Gerda Henkel Stiftung fördert die Forschungsstelle seit 2005 mit Mitteln zur Übernahme von Personal, Reise- und Sachkosten. 2004 übernahm Uwe Fleckner die Leitung des Hamburger Warburg-Hauses und eine Professur für Kunstgeschichte an der Universität Hamburg, wo er einen weiteren Schwerpunkt der Forschungsstelle „Entartete Kunst“ ansiedelte. Im kommenden Jahr erscheint mit Unterstützung der Gerda Henkel Stiftung im Verlag C.H. Beck sein gemeinsam mit Prof. Dr. Dr. h.c. Martin Warnke und PD Dr. Hendrik Ziegler herausgegebenes zweibändiges „Handbuch der politischen Ikonographie“.

Kontakt
Dr. Sybille Wüstemann
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