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Pressemitteilung, 01.09.2011

Russland als Teil Europas
Gerda Henkel Stiftung veranstaltet internationale Konferenz am Deutschen Historischen Institut Moskau
19./20. September 2011

"Der Tag wird kommen, an dem du, Frankreich, du, Russland, du, Italien, du, England und du, Deutschland, all ihr Völker dieses Erdteils, zu einer höheren Einheit verschmelzen werdet, ohne eure verschiedenen Vorzüge und eure ruhmreiche Einzigartigzeit einzubüßen, und ihr werdet eine europaïsche Bruderschaft bilden […].“
Victor Hugo, 1850

Düsseldorf, 1. September 2011 – 2001 hat die Gerda Henkel Stiftung ein Förderprogramm für junge Historikerinnen und Historiker in Russland, der Ukraine, Moldawien und Weißrussland aufgelegt, die die Geschichte ihres Landes erforschen und hierfür mit deutschen Forscherinnen und Forschern zusammenarbeiten möchten. Nach knapp zehnjähriger Projektlaufzeit kommen am 19. und 20. September 2011 mehr als hundert Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus den Ländern der Programmregion sowie Osteuropa-Historiker aus Deutschland im Deutschen Historischen Institut Moskau (Nachimovskij Prospekt 51/21 (INION), 117418 Moskau) zusammen. Zum Abschluss des Programms ziehen sie eine wissenschaftspolitische Bilanz und erläutern unter verschiedenen Aspekten, was es heißt, von „Russland als Teil Europas“ zu sprechen: Welcher Begriff von Europa liegt dem zugrunde? Inwiefern ist Russland einen eigenen Weg innerhalb der Geschichte Europas gegangen, und worin unterscheidet er sich vom westeuropäischen Modell? Welche kulturellen Annährungen und Austauschprozesse haben dennoch stattgefunden? Welche neuen Forschungsperspektiven lassen sich für eine grenzüberschreitende Kooperation auf dem Gebiet der Historischen Geisteswissenschaften entwickeln?

Programm im Internet
Die Konferenzsprachen sind Deutsch und Russisch mit Simultanübersetzung. Das ausführliche Programm steht im Internet unter: www.gerda-henkel-stiftung.de/aktuelles

Teilnehmer
Im Rahmen der Konferenz gibt u. a. Prof. Dr. Andreas Kappeler (Wien) in seinem Eröffnungsvortrag einen Überblick über „Russland und die Ukraine als Teile Europas“. Prof. Dr. Andrej Andrejev (Moskau) widmet sich dem Thema „Transfer und Adaption von Universitätskonzeptionen im Russischen Reich“. Dr. Martina Mogilner (Kazan) stellt „Die russische Anthropologie des Judentums im Russland des späten 19. bis frühen 20. Jahrhunderts auf der Suche nach der ‚jüdischen Rasse’“ ins Zentrum ihres Beitrags. Unter dem Titel „Überflüssige Menschen“ geht Prof. Dr. Elena Zubkova (Moskau) auf die „Sowjetischen Praktiken der Inklusion/Exklusion der sozialen Devianten im europäischen Kontext“ ein. In seinem Abschlussvortrag „East Side Story“ spricht Prof. Dr. Klaus Gestwa (Tübingen) über „die Sowjetunion, den Ostblock und die europäische Einigungsgeschichte“. Die Moderation der Sektionen und Diskussionen haben u. a. Prof. Dr. Helmut Altrichter (Erlangen-Nürnberg), Prof. Dr. Dietrich Beyrau (Tübingen), Prof. Dr. Manfred Hildermeier (Göttingen) und Prof. Dr. Igor’ Narsky (Tscheljabinsk).

Weitere Informationen
Journalisten können sich in der Geschäftsstelle der Gerda Henkel Stiftung informieren und ihre Teilnahme sowie Interviewwünsche anmelden:

Gerda Henkel Stiftung
Pressestelle
Dr. Sybille Wüstemann
E-Mail: wuestemann@gerda-henkel-stiftung.de
Telefon: +49 211 93 65 24 19

Die Gerda Henkel Stiftung wurde 1976 von Frau Lisa Maskell (1914–1998) zum Gedenken an ihre Mutter Gerda Henkel errichtet. Die Gerda Henkel Stiftung ist eine von der heutigen Henkel AG & Co. KGaA unabhängige, gemeinnützige Einrichtung privaten Rechts mit Sitz in Düsseldorf. Ausschließlicher Stiftungszweck ist die Förderung der Wissenschaft, vor allem der Historischen Geisteswissenschaften. Seit ihrer Gründung hat die Gerda Henkel Stiftung weltweit für mehr als 5.000 Forschungsvorhaben knapp 90 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Im Rahmen des Sonderprogramms zur Förderung des Historikernachwuchses in Russland, der Ukraine, Moldawien und Weißrussland hat die Stiftung mehr als 160 Wissenschaftler mit rund 3,8 Millionen Euro unterstützt.