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Pressemitteilung, 07.02.2012

Gerda Henkel Stiftung schafft neues Förderprogramm für sicherheitspolitische Forschung – unkonventionelle Ideen willkommen

Büßt der Nationalstaat seine Bedeutung ein? „Zerfallende Staaten“ als Schutzzone für Terroristen und eine Zunahme der transnationalen organisierten Kriminalität in Konfliktgebieten scheinen darauf hinzuweisen. Doch führt die Vielschichtigkeit der Sicherheitsprobleme auch dazu, dass der Staat in manchen Bereichen eher an Bedeutung gewinnt. Die Gerda Henkel Stiftung trägt diesen widersprüchlichen Entwicklungen mit dem neuen Sonderprogramm „Sicherheit, Gesellschaft und Staat“ Rechnung. Damit möchte die Stiftung jüngere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ermutigen, unkonventionelle, aber zentrale Fragestellungen zu verfolgen. Erfahrene Forscherinnen und Forscher erhalten die Gelegenheit, für eine begrenzte Zeit intensiv an einer Forschungsfrage zu arbeiten. Angesprochen sind Geistes- und Sozialwissenschaftler aller Disziplinen. Die Bewerbungsfrist endet am 16. Juli 2012. Jährlich stellt die Gerda Henkel Stiftung für das Sonderprogramm „Sicherheit, Gesellschaft und Staat“ bis zu 600.000 Euro zur Verfügung.

„Es gibt in Europa nur wenige private Stiftungen, die die Verbindung von sicherheitsbezogener Grundlagenforschung und Konzepten für die politische Praxis unterstützen“, so Dr. Michael Hanssler, Vorsitzender des Vorstands der Gerda Henkel Stiftung. „Dabei verdient das Thema mehr Aufmerksamkeit. Nachdem die Stiftung sich zunächst drei Jahre lang an ausgewählten Projekten zur Konfliktforschung in Form einer operativen Förderung beteiligt hat, haben wir das Forschungsfeld daher nun zu einem offenen Förderprogramm weiterentwickelt.“ Professor Wolfgang Seibel von der Universität Konstanz, einer der wissenschaftlichen Koordinatoren des Programms, ergänzt: „Eine gut funktionierende Verwaltung kann zum Beispiel ebenso sicherheitsrelevant sein wie funktionierendes Militär oder Geheimdienste. Innere und äußere Sicherheit vernetzen sich, aber der Staat bleibt immer ein entscheidender Akteur.“

Die wissenschaftliche Koordination erfolgt durch Wissenschaftler der Exzellenzcluster „Kulturelle Grundlagen von Integration“ an der Universität Konstanz und „Die Herausbildung normativer Ordnungen“ an der Goethe-Universität Frankfurt/Main sowie des King’s College, London. Der vollständige Ausschreibungstext ist ab sofort im Internet abrufbar:
http://www.gerda-henkel-stiftung.de/sonderprogramme

Die Gerda Henkel Stiftung wurde 1976 von Frau Lisa Maskell (1914–1998) zum Gedenken an ihre Mutter Gerda Henkel in Düsseldorf errichtet. Ausschließlicher Stiftungszweck ist die Förderung der Wissenschaft. Die Stiftung ist in Deutschland und international tätig und hat seit ihrer Gründung weltweit knapp 6.000 Forschungsvorhaben mit rund 100 Millionen Euro unterstützt.

Kontakt:
Gerda Henkel Stiftung
Pressestelle
Dr. Sybille Wüstemann
E-Mail: wuestemann@gerda-henkel-stiftung.de
Telefon: 0211-93 65 24 0