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Pressemitteilung, 17.12.2015

Goldene Totenmaske Tutanchamuns wieder öffentlich zugänglich

Restaurierung mit Unterstützung der Gerda Henkel Stiftung

Foto: Christian Eckmann (Römisch-Germanisches Zentralmuseum Mainz)Bildanforderung: s. unten

Er ist die weltweit bekannteste archäologische Entdeckung: der Grabschatz des Königs Tutanchamun. 1922 von dem britischen Archäologen Howard Carter im Tal der Könige in Luxor getätigt, zählen die Funde seitdem zu den Sammlungen des Ägyptischen Museums in Kairo. Als wichtigstes Ausstellungsstück gilt die goldene Totenmaske des Königs mit Nemes-Kopftuch und königlichem Zeremonialbart. Im Herbst 2014 löste sich eine in den 1940er Jahren vorgenommene Befestigung des Bartes bei Reinigungsarbeiten. Da eine neue Befestigung nicht zufriedenstellend ausfiel, lud der ägyptische Minister für Antiken, Prof. Dr. Mamdouh Eldamaty, Vertreter des Deutschen Archäologischen Instituts Kairo und des Römisch-Germanischen Zentralmuseums Mainz ein, die Maske im Rahmen einer ägyptisch-deutschen Arbeitsgruppe zu restaurieren und archäologisch-technologisch zu analysieren.

Seit gestern Abend ist die Totenmaske der Öffentlichkeit wieder zugänglich. In einem Festakt kehrte sie in ihre Vitrine im Ägyptischen Museum in Kairo zurück. Die wissenschaftlichen Restaurierungsarbeiten wurden zu gleichen Teilen durch Mittel aus dem Kulturerhalt-Programm des Auswärtigen Amts und durch eine Förderung der Gerda Henkel Stiftung ermöglicht.Klebstoff-Forscher der Henkel AG & Co. KGaA, Experten der Hochschule Mainz (i3) und namhafte Spezialisten auf dem Gebiet der Archäometrie stellten für das Vorhaben ihre Expertise zur Verfügung. 

Im Rahmen der Zeremonie in Kairo sprachen der Direktor des Ägyptischen Museums Prof. Dr. Khaled el-Enany, der Minister für Antiken Prof. Dr. Mamdouh Eldamaty, der Beauftragte für Auswärtige Kulturpolitik, Auslandsschulen und Netzwerk Deutsch des Auswärtigen Amts Michael Reiffenstuel, der verantwortliche Restaurator Christian Eckmann sowie der Direktor des Deutschen Archäologischen Instituts Kairo Prof. Dr. Stephan Seidlmayer. Dieser dankte den ägyptischen Partnern und wies auf „die Fülle neuer Erkenntnisse in Bezug auf die Herstellung und den Aufbau der Maske“ hin, die im Rahmen der Arbeiten gewonnen worden seien. „Der goldenen Maske konnte auf diese Weise ihre historische Identität zurückgegeben werden.“ 

Das Deutsche Archäologische Institut Kairo führt seit mehr als 100 Jahren Ausgrabungen, Dokumentationsarbeiten und Restaurierungsprojekte in Ägypten durch. Das Römisch-Germanische Zentralmuseum Mainz als eine führende Instanz der wissenschaftlichen Restaurierung ist in Restaurierungs- und Konservierungsprojekten weltweit tätig.

Die Gerda Henkel Stiftung wurde im Juni 1976 von Frau Lisa Maskell zum Gedenken an ihre Mutter Gerda Henkel als gemeinnützige Stiftung des privaten Rechts mit Sitz in Düsseldorf errichtet. Ausschließlicher Stiftungszweck ist die Förderung der Wissenschaft, vornehmlich durch bestimmte fachlich und zeitlich begrenzte Arbeiten auf dem Gebiet der Geisteswissenschaft an Universitäten und Forschungsinstituten. Die Förderungen der Gerda Henkel Stiftung gelten den Historischen Geisteswissenschaften, vorrangig der Geschichtswissenschaft, der Archäologie, der Kunstgeschichte und historischen Teildisziplinen. Seit einigen Jahren wendet sich die Stiftung vor allem im Rahmen der Sonderprogramme „Islam, moderner Nationalstaat und transnationale Bewegungen“ sowie „Sicherheit, Gesellschaft und Staat“ auch gegenwarts- und zukunftsbezogenen Themen zu. Seit 2015 setzt sich die Stiftung in ihrem Förderschwerpunkt „Patrimonies“ verstärkt für den Erhalt kulturellen Erbes vor allem in Krisenregionen ein. Die Gerda Henkel Stiftung ist in Deutschland und international tätig und hat seit ihrer Gründung weltweit mehr als 6.000 Forschungsvorhaben mit über 130 Millionen Euro unterstützt.

Kontakt:
Gerda Henkel Stiftung
Pressestelle
Dr. Sybille Wüstemann
Tel.: 0211 93 65 24 19
E-Mail: wuestemann@gerda-henkel-stiftung.de

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