Einführung
Obwohl seit dem achten Jahrhundert dokumentiert, erlebten Drôlerien – derb-lustige, grotesk überzeichnete Darstellungen von Menschen, Fabelwesen und Tieren – ihre Blüte im 13. und 14. Jahrhundert. Häufig sind sie unmittelbar neben christlichen Motiven aus der Bibel als eine Art Karikatur in Wand- und Buchmalerei oder in plastischer Darstellung zu finden, um das ikonografische Thema entweder zu betonen oder zu parodieren. So auch in den Wandmalereien auf den Chorschranken des Kölner Domes hinter dem Chorgestühl im Binnenchor der Kathedrale. Diese Chorschrankenmalereien zeigen eine Fülle an figürlicher Malerei. Neben christlichen Motiven und Heiligendarstellungen sind im Hintergrund der Chorschrankenmalereien Fabelwesen und unterschiedlichste Figuren, die gemeinhin als Drôlerie bezeichnet werden dürfen, dargestellt: Mischwesen aus Mensch und Tier, Nereiden, Monster und Drachen, Affen und Hunde, Löwen und Vögel. Sie sind kaum zugänglich hinter dem Chorgestühl zu finden und zeigen pagane Figuren und Liebespaare, die bislang undokumentiert waren.