Ehemalige Mitglieder des Wissenschaftlichen Beirats

Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Helmut Coing

Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats von 1976 bis 1991

Helmut Coing (*1912, †2000) war von 1978 bis 1984 Vizepräsident der Max-Planck-Gesellschaft sowie von 1964 bis 1980 Gründungsdirektor und Leiter des Max-Planck-Instituts für europäische Rechtsgeschichte in Frankfurt am Main. 1973 wurde er in den Orden Pour le Mérite für Wissenschaft und Künste aufgenommen, dessen Kanzler er von 1984 bis 1992 war.

Nach seinem Studium der Rechtswissenschaft in Kiel, München, Göttingen und Lille promovierte Helmut Coing 1935 in Göttingen und habilitierte 1938 an der Universität Frankfurt am Main. 1939 wurde er zur deutschen Wehrmacht eingezogen und kehrte 1945 aus der Kriegsgefangenschaft zurück. Von 1948 bis zu seiner Emeritierung im Jahre 1980 war er Professor für Bürgerliches Recht, Römisches Recht und Rechtsgeschichte an der Universität Frankfurt am Main. Von 1955 bis 1957 war er Rektor der Universität Frankfurt am Main sowie von 1956 bis 1957 Vorsitzender der Westdeutschen Rektorenkonferenz und anschließend des Wissenschaftsrats von 1958 bis 1960. 1976 war er als Berater der Stifterin an der Gründung der Gerda Henkel Stiftung entscheidend beteiligt.

Helmut Coing wurde 1958 mit der Goethe-Plakette der Stadt Frankfurt am Main sowie 1974 mit dem Großen Verdienstkreuz mit Stern der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet, war Offizier der französischen Ehrenlegion (1966) und Mitglied des Ordens Pour le Mérite für Wissenschaft und Künste (1973). Im Jahre 1990 wurden ihm das Komturkreuz des Verdienstordens der Republik Italien, das Große Bundesverdienstkreuz mit Stern und Schulterband und der Hessische Verdienstorden verliehen. Zudem erhielt er das Ehrendoktorat an den Universitäten Lyon (1959), Montpellier (1959), Wien (1965), Aberdeen (1968), Brüssel (1975) und Uppsala (1977).

Seit 2008 wird alle drei Jahre der Helmut-Coing-Preis vom Max-Planck-Institut für europäische Rechtsgeschichte in Frankfurt am Main verliehen.

Seit der Gründung der Gerda Henkel Stiftung war Helmut Coing im Wissenschaftlichen Beirat der Gerda Henkel Stiftung und stand auch noch nach seinem Ausscheiden der Stiftung beratend zur Seite. Zum fünfzehnjährigen Bestehen der Stiftung dankt ihm Lisa Maskell wie folgt: „Herr Prof. Coing hat mich zur Errichtung der Stiftung ermutigt. Ohne ihn wäre die Stiftung nicht zu Stande gekommen. Auf Grund seiner Beratung bilden die historischen Geisteswissenschaften den Mittelpunkt unserer Fördertätigkeit. Auch die Auswahl des bis heute tätigen Wissenschaftlichen Beirats, der über eineinhalb Jahrzehnte hin erfolgreich und harmonisch gearbeitet hat, geht auf seinen Vorschlag zurück.“

Prof. Dr. Josef Fleckenstein

Stellvertretender Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats von 1976 bis 1991

Josef Fleckenstein (*1919, †2004) war von 1980 bis 1982 und von 1984 bis 1986 Präsident der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen. Zuvor war er von 1971 bis 1987 Direktor der Mittelalterabteilung des Göttinger Max-Planck-Instituts für Geschichte, wo er gleichzeitig eine Honorarprofessur an der Philosophischen Fakultät innehatte.

Während seines Studiums der Geschichte 1940 und 1941 in Leipzig und Halle war er im Reichsarbeitsdienst und in der deutschen Luftwaffe tätig. 1943 geriet er in Nordafrika für mehrere Jahre in Kriegsgefangenschaft und konnte sein Studium der Geschichte, Germanistik, Kunstgeschichte und lateinischen Philologie erst 1948 in Mainz und 1949 in Freiburg wieder aufnehmen. 1952 schloss er das Studium mit der Promotion und 1958 mit der Habilitation in Freiburg ab. Nach einer Lehrstuhlvertretung im Jahre 1960 an der Georg-August-Universität Göttingen erhielt er 1962 einen Ruf auf eine ordentliche Professur nach Frankfurt und 1965 nach Freiburg. Im Wintersemester 1988/89 lehrte er noch nach seiner Emeritierung als Gastprofessor in Zürich.

Josef Fleckenstein war Mitglied im Senat und Hauptausschuss der Deutschen Forschungsgemeinschaft sowie Mitglied und zeitweise Vorsitzender in der Überleitungskommission beim Kultusministerium des Landes Mecklenburg-Vorpommern. Er war korrespondierendes Mitglied der Koninklijke Hollandsche Maatschappij der Wetenschappen, der Monumenta Germaniae Historica (1968), Mitglied der British Academy (1971), ordentliches Mitglied der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen (1973), korrespondierendes Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (1982) sowie auswärtiges Mitglied der Akademie gemeinnütziger Wissenschaften zu Erfurt. 1994 erhielt Fleckenstein die Carl-Friedrich-Gauß-Medaille der Braunschweigischen Wissenschaftlichen Gesellschaft.

Josef Fleckenstein war seit der Gründung der Gerda Henkel Stiftung stellvertretender Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats. Lisa Maskell dankt ihm in der Gremiensitzung im Jahre 1991 wie folgt: "Herrn Prof. Fleckenstein sind wir für seine langjährige kenntnisreiche Beratung, vor allem auf dem Gebiet der Mittelalterforschung, verbunden. Seine Sach- und Personalkenntnisse haben viele unserer Entscheidungen erleichtert; seine engagierten Diskussionsbeiträge haben unsere Sitzungen stets bereichert."

Prof. Dr. Thomas Nipperdey

Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats von 1976 bis 1992

Thomas Nipperdey (*1927, †1992) war von 1973 bis 1980 Vorsitzender des Bundes Freiheit der Wissenschaft (BFW) und wurde anschließend als Beisitzer Mitglied des erweiterten Vorstandes. 1990 wurde er zum ordentlichen Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften berufen.

Von 1946 bis 1953 studierte Thomas Nipperdey Philosophie und Geschichtswissenschaft an den Universitäten Köln, Göttingen und Cambridge. 1953 promovierte er und legte ein Jahr später das Staatsexamen ab. Anschließend war er Stipendiat der Kommission für Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien und Assistent am Max-Planck-Institut für Geschichte in Göttingen, wo er im Jahr 1961 habilitierte.

1962 vertrat Thomas Nipperdey den Lehrstuhl für Neuere Geschichte in Gießen und folgte 1963 einem Ruf an die Technische Hochschule Karlsruhe. Gleichzeitig war er Lehrbeauftragter an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg. 1967 wechselte er an die Freie Universität Berlin und 1971 an die Ludwig-Maximilians-Universität München. Zudem hatte er Gastprofessuren der Universitäten Oxford, Stanford und Princeton inne. Von 1983 bis 1992 war er Mitglied des Wissenschaflichen Beirats der Fritz Thyssen Stiftung.

Für sein Werk erhielt Thomas Nipperdey unter anderem 1984 den Historikerpreis der Stadt Münster, 1989 das Bundesverdienstkreuz, 1992 den Bayerischen Verdienstorden und 1992 den Deutschen Historikerpreis.

Thomas Nipperdey stand der Gerda Henkel Stiftung seit ihrer Gründung für über fünfzehn Jahre beratend im Wissenschaftlichen Beirat zur Seite.

Prof. Dr. Dr. h.c. Thomas W. Gaehtgens

Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats von 1991 bis 2000

Thomas W. Gaehtgens (*1940) ist Direktor des Getty Research Institute GRI in Los Angeles und war 1997 Gründungsdirektor des Deutschen Forums für Kunstgeschichte (Centre Allemand de l'Histoire de l'Art) in Paris. 2009 erhielt er den Grand Prix de la Francophonie de l’Académie Française und 2015 den Prix Mondial Simone et Cino del Duca des Institut de France.

Thomas W. Gaehtgens promovierte 1966 am Kunsthistorischen Institut der Universität Bonn und habilitierte 1972 an der Universität Göttingen, wo er anschließend apl. Professor am Kunstgeschichtlichen Seminar wurde. Nach einem Forschungsaufenthalt am Institute for Advanced Studies in Princeton, New Jersey, USA, erhielt er 1980 einen Ruf auf die Professur für Kunstgeschichte an der Freien Universität Berlin, an der er bis zu seiner Emeritierung im Jahr 2006 blieb.

Von 1985 bis 1986 forschte er am J. Paul Getty Center for the History of Art and the Humanities in Santa Monica, Kalifornien und übernahm im Jahr 1995 eine Gastprofessur am Collège de France. Von 1992 bis 1996 war er Präsident des Comité International d’Histoire de l’Art (CIHA) und von 1998 bis 1999 Chaire européenne am Collège de France. Seit 2004 besitzt er die Ehrendoktorwürde am Courtauld Institute of Art, London und seit 2011 die der Université Paris-Sorbonne (Paris IV). Zudem wurde er in die American Academy of Arts and Sciences gewählt. Seine wissenschaftlichen Arbeiten konzentrieren sich vor allem auf die Kunst Frankreichs vom 18. bis zum frühen 20. Jahrhundert.

Von 1991 bis 2000 war Thomas W. Gaehtgens im Wissenschaftlichen Beirat der Gerda Henkel Stiftung.

Prof. Dr. Lothar Gall

Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats von 1992 bis 2000
Vorsitzender von 1996 bis 2000

Lothar Gall (*1936) war Vorsitzender der Frankfurter Historischen Kommission und korrespondierendes Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Von 1997 bis 2012 stand er der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften vor und übte von 1992 bis 1996 den Vorsitz im Verband der Historiker Deutschlands aus. Bis zu seiner Emeritierung im Jahr 2005 war er Professor am Historischen Seminar der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main.

Lothar Gall studierte an der Ludwig-Maximilians-Universität München Geschichte, Romanistik und Germanistik und promovierte im Jahr 1960. Nach seiner Promotion erhielt er zwischen 1962 und 1965 ein DFG-Stipendium am Mainzer Institut für Europäische Geschichte. Darafhin wechselte er an die Universität zu Köln, wo er 1967 in Mittelalterlicher und Neuerer Geschichte habilitierte. Von 1968 bis 1972 lehrte er an der Justus-Liebig-Universität Gießen und daraufhin an der FU Berlin, bis er 1975 den Ruf auf die Professur am Historischen Seminar der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main erhielt. In den Jahren 1972/73 war er für eine Gastprofessur in Oxford beurlaubt.

Von 1975 bis 2015 war Lothar Gall Herausgeber der Historischen Zeitschrift. Er wurde mit dem Preis der Wolf-Erich-Kellner-Gedächtnisstiftung (1968), dem Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis der DFG (1988), dem Herbert-Quandt-Medien-Preis (1990), dem Balzan-Preis für Geschichte: Gesellschaften des 19. und 20. Jahrhunderts (1993), dem Großen Bundesverdienstkreuz mit Stern und dem Hessischen Verdienstorden mit Stern ausgezeichnet.

Lothar Gall wurde 1992 als Mitglied in den Wissenschaftlichen Beirat der Gerda Henkel Stiftung gewählt, dessen Vorsitzender er von 1996 bis 2000 war.

Prof. Dr. Dr. h.c. Johannes Fried

Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats von 1992 bis 2000
Stellvertretender Vorsitzender von 1993 bis 2000

Johannes Fried (*1942) war von 2001 bis 2013 Vorsitzender der Deutschen Kommission für die Bearbeitung der Regesta Imperii bei der Akademie der Wissenschaften und der Literatur in Mainz sowie von 1998 bis 2005 Vorsitzender des Trägervereins des Deutschen Studienzentrums in Venedig. Im Mai 2015 erhielt er die Carl-Friedrich-Gauß-Medaille.

Johannes Fried studierte von 1964 bis 1970 Geschichte, Germanistik und Politikwissenschaften an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg. 1970 promovierte er und wurde bis 1979 wissenschaftlicher Assistent an der Universität Heidelberg. 1977 folgte die Habilitation ebenfalls in Heidelberg. Nach einem Lehrauftrag im Sommersemester 1980 an der Technischen Hochschule Darmstadt folgte er einem Ruf auf die Professur an der Universität zu Köln. 1982 wechselte er auf die Professur für Mittelalterliche Geschichte an die Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt am Main und lehrte dort bis zu seiner Emeritierung im Jahr 2009. Von 1990 bis 1991 war Johannes Fried Stipendiat des Historischen Kollegs in München und von 1995 bis 1996 Visiting Fellow am Institute for Advanced Study in Princeton. 1995 erhielt er für sein Werk "Der Weg in die Geschichte" den Preis des Historischen Kollegs München.

Von 1988 bis 1991 war Johannes Fried Vorsitzender des Konstanzer Arbeitskreises für mittelalterliche Geschichte und von 1996 bis 2000 Vorsitzender des Verbandes der Historiker und Historikerinnen Deutschlands. 2006 wurde er mit dem Sigmund-Freud-Preis für wissenschaftliche Prosa durch die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung ausgezeichnet und 2009 wurde ihm die Ehrendoktorwürde der Philosophischen Fakultät an der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen (RWTH) verliehen. Seit 1990 ist er Mitherausgeber der Historischen Zeitschrift und von 1994 bis 2012 war er Herausgeber des Deutschen Archivs für Erforschung des Mittelalters.

Johannes Fried wurde im Jahre 1992 in den Wissenschaftlichen Beirat der Gerda Henkel Stiftung berufen, dessen stellvertretender Vorsitzender er nur ein Jahr später wurde.

Prof. Dr. Franz Georg Maier, Hon. FSA

Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats von 1976 bis 1996
Vorsitzender von 1992 bis 1996

Mitglied des Kuratoriums von 1996 bis 2010
Stellvertretender Vorsitzender von 1998 bis 2005
Ehrenmitglied von 2006 bis 2010

Franz Georg Maier (*1926, †2014) war von 1972 bis zu seiner Emeritierung im Jahre 1994 Professor für Alte Geschichte an der Universität Zürich. Sein Studium an den Universitäten Tübingen, Zürich und Rom schloss er 1951 mit der Promotion ab und habilitierte 1957 in Tübingen. Von 1963 bis 1966 war er Professor für Alte Geschichte in Frankfurt am Main und von 1966 bis 1972 Professor für Geschichte an der Universität Konstanz, zu deren Gründungsmitgliedern er gehörte.

1952 bis 1955 arbeitete Franz Georg Maier als Mitglied der britischen Kouklia Expedition in Zypern; seit 1966 leitete er im Auftrag des Deutschen Archäologischen Instituts die Ausgrabungen in Alt-Paphos (Zypern). Von 1977 bis 1978 war er Präsident der Kommission für die Schweizerische Archäologische Schule in Griechenland und 1992/1993 Gastwissenschaftler am Institute for Advanced Study in Princeton, USA. Zudem war er ordentliches Mitglied des Deutschen Archäologischen Instituts und Honorary Fellow der Society of Antiquaries of London.

Seit der Gründung begleitete Franz Georg Maier die Gerda Henkel Stiftung im Wissenschaftlichen Beirat und gehörte seit 1995 dem Kuratorium der Stiftung an, dessen Ehrenmitglied er seit 2006 war.

Prof. Dr. Dr. h. c. Hans-Joachim Gehrke

Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats von 1997 bis 2005
Vorsitzender von 2001 bis 2005

Mitglied des Kuratoriums von 2006 bis 2020
Stellvertretender Vorsitzender des Kuratoriums on 2014 bis 2020

Hans-Joachim Gehrke (*1945) war von 2008 bis 2011 Präsident des Deutschen Archäologischen Instituts in Berlin. Seit 2011 ist er Senior Advisor to the Rector an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg sowie Director of Outreach des University College Freiburg. Er ist Honorarprofessor für Alte Geschichte und Klassische Philologie an der Freien Universität Berlin.

Zuvor war Hans-Joachim Gehrke von 1987 bis 2008 ordentlicher Professor für Alte Geschichte an der Freiburger Universität. Sein Studium der Geschichte, Klassischen Philologie, Philosophie und Pädagogik schloss er 1973 mit der Promotion an der Universität Georg-August-Universität Göttingen ab, wo er anschließend bis zu seiner Habilitation 1982 als Wissenschaftlicher Assistent tätig war. Von 1982 bis 1984 hatte Hans-Joachim Gehrke eine Professur in Würzburg inne, von 1984 bis 1987 war er ordentlicher Professor an der Freien Universität Berlin. In den Jahren 1991 bis 1993 übte er Gastprofessuren an der Humboldt-Universität Berlin und an den Universitäten Zürich und Perugia aus, 1999 war er Visiting Scholar am Center for Hellenic Studies, Washington, D.C. und im akademischen Jahr 2012/13 Gastprofessor für Antike Kulturgeschichte an der Universität München. Von 1999 bis 2005 war er Mitglied im Senat und im Hauptausschuss der Deutschen Forschungsgemeinschaft.

Hans-Joachim Gehrke ist korrespondierendes Mitglied der Akademie gemeinnütziger Wissenschaften, Erfurt, und des Archaeological Institute of America, Mitglied der Zentraldirektion des Deutschen Archäologischen Instituts, ordentliches Mitglied der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina und der Academia Europaea. Er ist Vorsitzender des Kuratoriums der Evangelischen Studiengemeinschaft (FEST) und assoziiertes Mitglied im Graduiertenkolleg „Fiktionales und faktuales Erzählen“ der Universität Freiburg.

Die Schwerpunkte seiner wissenschaftlichen Tätigkeit liegen auf der historischen Landeskunde des zentralen und östlichen Mittelmeergebietes, sozialen Konflikten und sozialer Integration, interkulturellen Beziehungen und Migrationen sowie Geschichtsvorstellungen und kollektiven Identitäten.

Hans-Joachim Gehrke ist seit 2006 Mitglied des Kuratoriums der Gerda Henkel Stiftung. Zuvor war er seit 1997 Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats, dessen Vorsitzender er von 2001 bis 2005 war.

Prof. Dr. Andreas Tönnesmann

Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats von 2001 bis 2008
Vorsitzender von 2006 bis 2008

Andreas Tönnesmann (*1953, †2014) war von 2001 bis 2014 ordentlicher Professor für Kunst- und Architekturgeschichte an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETHZ). Von 2006 bis 2010 war er Vorsteher des Instituts für Geschichte und Theorie der Architektur (gta) der ETHZ sowie von 2007 bis 2009 Vorsteher des Department Architektur. 2002 wurde er zum Titularprofessor an der Universität Basel ernannt und 2013 als Gastprofessor an die Hebrew University in Jerusalem eingeladen.

Andreas Tönnesmann studierte Kunstgeschichte und Literaturwissenschaften an deutschen und italienischen Universitäten. 1980 promovierte er an der Rheinischen Friedrich Wilhelm Universität Bonn. Nach vier Jahren Forschungstätigkeit am Max-Planck Institut, Rom (Bibliotheca Hertziana) habilitierte er 1989 im Rahmen seiner Assistenz am Lehrstuhl für Kunstgeschichte der Technischen Universität München. 1990 übernahm er die Vertretung des Lehrstuhls für Baugeschichte an der Technischen Hochschule Aachen (RWTH). 1991 wurde er an die Universität Bonn berufen; 1996 auf den Lehrstuhl für Kunstgeschichte an der Universität Augsburg sowie 2000 an der Universität Bonn.

Andreas Tönnesmann war Mitglied in der Jury des Prix Jubilé der Schweizerischen Akademie der Geistes- und Sozialwissenshaften sowie der Universitätskommission des Istituto Svizzero di Roma. Er war Fachgutachter der Deutschen Forschungsgemeinschaft und Mitglied der Kuratorien des Kunsthistorischen Instituts Florenz sowie der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel. Hier gehörte er außerdem dem Arbeitskreis für Renaissance Forschung an. Er gehörte zum Leitungsgremium des interuniversitären ProDocProgramm „Kunst als Kulturtransfer seit der Renaissance“, getragen vom Schweizerischen Nationalfonds. Er war Mitglied im Kollegium des DFG Graduiertenkollegs „Die Renaissance und ihre Rezeption“ an der Universität Bonn. Ehrenamtliche Funktionen nahm er für die Studienstiftung des Deutschen Volkes, das Evangelische Studienwerk Villigst, das Centres d’études supérieures de la Renaissance in Tours und die European Science Foundation wahr. Seit 1991 war Andreas Tönnesmann Mitherausgeber der „Zeitschrift für Kunstgeschichte“. Seine Forschungs- und Publikationsschwerpunkte waren Architektur und Bildkünste der Frühen Neuzeit und Moderne sowie außerdem Kultur und Literatur des 20. Jahrhunderts mit dem Schwerpunkt Thomas Mann.

Von 2001 bis 2008 war Andreas Tönnesmann Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats der Gerda Henkel Stiftung. 2006 wurde er zu dessen Vorsitzendem gewählt.

Prof. Dr. Dr. h.c. Heinz Duchhardt

Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats von 2001 bis 2002

Heinz Duchhardt (*1943) ist seit 2001 ordentliches Mitglied der Akademie der Wissenschaften und der Literatur in Mainz und seit 2003 korrespondierendes Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften sowie auswärtiges Mitglied der Finnischen Akademie der Wissenschaften. Von 2009 bis 2015 war er Präsident der Max Weber Stiftung und von 1994 bis 2011 Direktor der Abteilung für Universalgeschichte im Mainzer Institut für Europäische Geschichte.

Von 1963 bis 1968 studierte er Geschichte, Politikwissenschaft und Kunstgeschichte in Mainz, Bonn und Wien. 1968 folgte die Promotion und 1974 die Habilitation. Nach mehreren Lehrstuhlvertretungen von 1980 bis 1984 in Mannheim, Stuttgart und Bonn erhielt er 1984 einen Ruf auf eine Professur an die Universität Bayreuth und 1988 an die Universität Münster, an der er bis 1995 tätig war. Einen Ruf nach Jena lehnte er 1993 ab. An der chinesischen Universität Quingdao war er ständiger Gastprofessor.

Neben zahlreichen anderen Mitgliedschaften ist Heinz Duchhardt seit 1995 Mitglied der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften und war zwischen 2000 und 2008 Mitglied der Wissenschaftlichen Beiräte der Deutschen Historischen Institute Paris bzw. Moskau. Von 1998 bis 2008 war er zudem Mitglied des Präsidiums der Freiherr-vom-Stein-Gesellschaft. 2011 erhielt er die Ehrendoktorwürde der Staatlichen Universität Smolensk.

Heinz Duchhardt war von 2001 bis 2002 Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats der Gerda Henkel Stiftung.

Prof. Dr. Rudolf Schlögl

Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats von 2002 bis 2010
Vorsitzender von 2009 bis 2010

Rudolf Schlögl (*1955) ist seit 1995 Ordinarius der Neueren Geschichte an der Universität Konstanz. Er initiierte dort im Jahr 2000 einen Sonderforschungsbereich, den er bis 2009 erfolgreich leitete und in dem er zur Politik der vormodernen Stadt forschte. Seit 2006 ist er Sprecher eines der ersten deutschen geisteswissenschaftlichen Exzellenz-Cluster mit dem Titel »Kulturelle Grundlagen von Integration«. 2009 wurde ihm von der Deutschen Forschungsgemeinschaft ein Reinhart-Koselleck Risikoprojekt zu den medialen Voraussetzungen der Vergesellschaftung in der europäischen Frühneuzeit zugesprochen.

Rudolf Schlögl studierte Germanistik, Geschichte und Sozialkunde an der Universität Augsburg und der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und promovierte im Jahr 1986. Nach der Habilitation im Jahr 1992 in Münster und Lehrstuhlvertretungen an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf und der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg erhielt er 1994 den Ruf auf die Professur für Landesgeschichte Sachsen-Anhalts an der Universität Halle-Wittenberg, bevor er an die Universität Konstanz ging. Spätere Rufe hat er abgelehnt.

Rudolf Schlögl hat mehrere wissenschaftliche Publikationsreihen auf den Weg gebracht und sie als Herausgeber betreut. Er ist unter anderem als Mitherausgeber der Zeitschrift Geschichte und Gesellschaft tätig. Darüber hinaus hat er sich umfangreich in der Wissenschaftsorganisation engagiert. Er übernahm Funktionen im Verband der Historiker Deutschlands und in mehreren Wissenschaftlichen Beiräten und Kuratorien von wissenschaftlichen Einrichtungen und Stiftungen. Im Wissenschaftlichen Beirat der Fritz Thyssen Stiftung ist er seit 2008 tätig und er vertritt sie seit 2014 im Kuratorium des Deutschen Studienzentrums in Venedig. 2014 wurde er in den Ausschuss für Forschungsbauten beim Wissenschaftsrat berufen.

Im Jahre 2002 wurde Rudolf Schlögl in den Wissenschaftlichen Beirat der Gerda Henkel Stiftung gewählt, dessen Vorsitzender er von 2009 bis 2010 war.

Foto: © Universität Konstanz, Fotograf: Michael Latz

Prof. Dr. Martin Zimmermann

Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats von 2006 bis 2013
Vorsitzender von 2011 bis 2013

Martin Zimmermann (*1959) ist seit 2002 Professor für Alte Geschichte an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Einem Studium der Geschichte und Germanistik an den Universitäten Tübingen und Kiel folgten die Promotion (1990) und die Habilitation (1997) in Tübingen.

Seit 1989 ist Martin Zimmermann an archäologischen Feldforschungen im Südwesten der Türkei beteiligt, die in verschiedenen Projekten bis 2013 durchgeführt wurden. 2005-2012 führte er ein internationales Forschungsprojekt zur Geschichte des ländlichen Raums der Königsmetropole Pergamon durch. Von 2011 bis 2013 leitete er zusammen mit Prof. Dr. Jacques des Courtils von der Universität Bordeaux das Projekt Xanthiaca, das im Rahmen des Kooperationsprogramms der Agence Nationale de la Recherche (ANR) und der DFG mit Mitteln in Höhe von rund 1 Million Euro gefördert wurde.

Martin Zimmermann ist Sprecher des Graduiertenkollegs „Formen von Prestige in Kulturen des Altertums“ an der Universität München und war Koordinator des Schwerpunktprogramms der Deutschen Forschungsgemeinschaft „Die hellenistische Polis als Lebensform. Urbane Strukturen und bürgerliche Identität zwischen Tradition und Wandel“. Seit 2002 ist er ordentliches Mitglied des Deutschen Archäologischen Instituts, Mitglied der advisory boards mehrerer internationaler Fachzeitschriften und Gutachter für die Publikationen des Exzellenzclusters TOPOI (Berlin). 2013 wurde er in die Bayerische Akademie der Wissenschaften gewählt. Martin Zimmermann ist zudem als Berater von Filmprojekten tätig.

In Forschung und Lehre konzentriert sich Martin Zimmermann auf die historische Landeskunde, archäologische Feldforschungen zur Erschließung ländlicher Siedlungsstrukturen und des Lebens im Umland der Städte, die Geschichte der antiken Historiographie, die Überlieferung extremer Formen von Gewalt in Bild und Text sowie die Geschichte medialer Repräsentation. Er ist Autor und Herausgeber von Kinder- und Jugendbüchern zur Geschichte.

Martin Zimmermann war von 2006 bis 2013 Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats der Gerda Henkel Stiftung. 2011 übernahm er den Vorsitz.

Prof. Dr. Willibald Steinmetz

Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats von 2006 bis 2013

Willibald Steinmetz (*1957) hat seit 2003 die Professur für Allgemeine Geschichte unter besonderer Berücksichtigung der Historischen Politikforschung an der Universität Bielefeld inne. Er studierte Geschichte und Romanistik in Münster, Montpellier und Bielefeld und promovierte 1990 an der Universität Bielefeld.

Von 1992 bis 1996 arbeitete Willibald Steinmetz als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Deutschen Historischen Institut London. Im Jahr 2000 folgte die Habilitation an der Universität Bochum, wo er, unterbrochen durch Lehrstuhlvertretungen in Köln (2001) und Konstanz (2002), bis 2003 als wissenschaftlicher Mitarbeiter tätig war. In diese Zeit fielen ein Aufenthalt als Gastwissenschaftler an der Universität Bielefeld (2001/02) und eine Gastprofessur an der International University Bremen (2003).

Willibald Steinmetz war Sprecher des Sonderforschungsbereichs „Das Politische als Kommunikationsraum in der Geschichte“ der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Seine Forschungsschwerpunkte umfassen die historische Semantik und Begriffsgeschichte sowie die politische Geschichte West- und Mitteleuropas, besonders Großbritanniens, im 19. und 20. Jahrhundert.

Von 2006 bis 2013 war Willibald Steinmetz Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats der Gerda Henkel Stiftung.

Prof. Dr. Andreas Beyer

Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats von 2009 bis 2016
Vorsitzender von 2014 bis 2016

Andreas Beyer (geb. 1957) ist seit Februar 2003 Ordinarius für Kunstgeschichte der Frühen Neuzeit an der Universität Basel. Studium der Kunstgeschichte, Klassischen Archäologie, Romanistik und Theaterwissenschaften an den Universitäten München, Florenz und Frankfurt am Main; Promotion 1985 an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main. Bis 1993 war er Hochschulassistent am Institut für Kunstgeschichte der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, wo er sich 1994 habilitierte.

Er forschte und lehrte im In- und Ausland: u. a. an der Bibliotheca Hertziana/Max-Planck-Institut in Rom, der Universität Hamburg, der ETH Zürich, dem Center for Advanced Study in the Visual Arts der National Gallery of Art in Washington, D.C., dem Clark-Art-Institute und Williams-College in Williamstown, Mass. und dem Research Institute for the Art and the Humanities des Getty Center in Los Angeles. Nach Professuren an der Universität Jena sowie der RWTH Aachen wechselte er 2003 als Ordinarius für Kunstgeschichte der Frühen Neuzeit an die Universität Basel. Von Februar 2009 bis Februar 2014 war er von der Universität Basel beurlaubt und Direktor des Deutschen Forums für Kunstgeschichte / Max Weber Stiftung in Paris.

Andreas Beyer war von 1999 bis 2014 Mitherausgeber der „Zeitschrift für Kunstgeschichte“. 2005 zählte er zu den Gründungsdirektoren des Nationalen Forschungsschwerpunkts Bildkritik 'eikones' an der Universität Basel und ist seit 2011 Präsident der Wissenschaftlichen Kommission des Schweizerischen Instituts für Kunstwissenschaft in Zürich sowie Vizepräsident von dessen Stiftungsrat. Seit 2013 ist er Sprecher des vom BMBF geförderten internationalen Forschungsverbunds „Bilderfahrzeuge. Aby Warburg’s Legacy and the Future of Iconology".

Andreas Beyer arbeitet insbesondere auf den Forschungsfeldern Kunst und Architektur der Neuzeit (insbesondere Italien) sowie der deutschen Klassik, der Ikonologie und Wissenschaftsgeschichte.

Prof. Dr. Dr. h. c. Barbara Stollberg-Rilinger

Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats von 2011 bis 2018
Vorsitzende von 2017 bis 2018

Barbara Stollberg-Rilinger studierte Germanistik, Geschichte und Kunstgeschichte in Köln, wo sie ihre Promotion abschloss und sich habilitierte. Seit September 2018 ist sie Rektorin des Wissenschaftskollegs zu Berlin. Zuvor hatte sie seit 1997 die Professur für Geschichte der Frühen Neuzeit am Historischen Seminar der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster inne. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft zeichnete sie 2005 mit dem Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis aus. Im Jahre 2017 erhielt sie den Sachbuchpreis der Leipziger Buchmesse für ihr Werk „Maria Theresia. Die Kaiserin in ihrer Zeit“ und den „Sigmund-Freud-Preis für wissenschaftliche Prosa“ der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung.

Barbara Stollberg-Rilinger war Sprecherin des von der Deutschen Forschungsgemeinschaft eingerichteten Sonderforschungsbereiches 496 „Symbolische Kommunikation und gesellschaftliche Wertesysteme vom Mittelalter bis zur Französischen Revolution“ und ist derzeit Sprecherin des Exzellenzclusters „Religion und Politik in den Kulturen der Vormoderne und der Moderne“. Seit 2003 gibt sie die „Zeitschrift für historische Forschung“ heraus. Sie ist Ordentliches Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, der Deutschen Nationalakademie Leopoldina und der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Die Ecole normale supérieure Lyon verlieh ihr 2007 die Ehrendoktorwürde. 2015 wurde sie in die Academia Europaea gewählt. Von 2015 bis 2016 war Barbara Stollberg-Rilinger für ein Jahr Fellow am Wissenschaftskolleg zu Berlin.

Schwerpunkte ihrer Forschungen sind die Kultur- und Verfassungsgeschichte des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation, die Ideengeschichte der Aufklärung sowie die Geschichte politisch-sozialer Symbole und Rituale in der Frühen Neuzeit.

Prof. Dr. Martin Jehne 

Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats von 2014 bis 2021
Vorsitzende von 2019 bis 2021

Martin Jehne (geb. 1955) studierte Geschichte und Germanistik an der Universität zu Köln. Nach der Promotion und der Habilitation an der Universität Passau und einer Station in Münster folgte er 1992 dem Ruf auf eine Professur für Alte Geschichte an die Technische Universität Dresden.

Martin Jehne ist Mitglied im Kuratorium des Historischen Kollegs München und Mitglied der Preisjury zur Verleihung des Internationalen Forschungsförderpreises der Max Weber Stiftung beim Historischen Kolleg. Seit 2009 ist er Projektleiter im Sonderforschungsbereich 804: „Transzendenz und Gemeinsinn“ der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Martin Jehne ist Mitherausgeber von „Klio Beihefte Neue Folge“ (seit 1999), „Historia. Zeitschrift für Alte Geschichte“ (seit 2001) sowie der „Historia Einzelschriften“ (seit 2001) und der „Enzyklopädie der griechisch-römischen Antike“ (seit 2004). In seinen Veröffentlichungen widmet er sich u.a. dem Klassischen Griechenland sowie der Römischen Republik und Kaiserzeit. Seine 1997 erschienene Caesar-Biographie wurde ins Italienische, Spanische und Chinesische übersetzt.

Prof. Dr. Ute Daniel 

Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats von 2014 bis 2021

Ute Daniel (geb. 1953) studierte Geschichte, Germanistik und Linguistik in Marburg und Bielefeld. Sie wurde 1986 in Bielefeld promoviert und habilitierte sich 1994 an der Universität-Gesamthochschule Siegen, wo sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin bzw. Hochschuldozentin tätig war. Seit 1996 lehrt Ute Daniel als Universitätsprofessorin Neuere Geschichte an der Technischen Universität Braunschweig. 2011/2012 wirkte sie als Gerda Henkel-Gastprofessorin am Deutschen Historischen Institut London und an der London School of Economics und Political Science.

Ute Daniel ist u.a. Mitglied folgender Gremien und Institutionen: Braunschweigische Wissenschaftliche Gesellschaft – Klasse für Geisteswissenschaften, Akademie der Wissenschaften zu Göttingen (philologisch-historische Klasse), Arbeitskreis moderne Sozialgeschichte e.V., Historische Kommission für Niedersachsen und Bremen, Komitee des Arbeitskreises für Barockforschung der Herzog-August-Bibliothek Wolfenbüttel, Deutsch-russische Historikerkommission. Ute Daniel ist Mitherausgeberin der Militärgeschichtlichen Zeitschrift sowie der Zeitschrift Saeculum. Als Stellvertretende Vorsitzende ist sie im Programmbeirat der Landes-Offensive zur Entwicklung wissenschaftlich-ökonomischer Exzellenz (LOEWE) des Landes Hessen tätig.

Ute Daniels Forschungsinteressen gelten der Kultur- und Sozialgeschichte des 18. bis 20. Jahrhunderts. Ihre Veröffentlichungen erstrecken sich unter anderem auf die Geschichte der Weltkriege, die Geschichte der Höfe und des Hoftheaters, die Geschichte von Medien, Kriegsberichterstattung und Propaganda, auf die Bereiche Geschlechtergeschichte und Konsumgeschichte sowie auf Fragen der geschichtswissenschaftlichen Methodologie und Theorie.