Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Helmut Coing
Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats von 1976 bis 1991
Helmut Coing (*1912, †2000) war von 1978 bis 1984 Vizepräsident der Max-Planck-Gesellschaft sowie von 1964 bis 1980 Gründungsdirektor und Leiter des Max-Planck-Instituts für europäische Rechtsgeschichte in Frankfurt am Main. 1973 wurde er in den Orden Pour le Mérite für Wissenschaft und Künste aufgenommen, dessen Kanzler er von 1984 bis 1992 war.
Nach seinem Studium der Rechtswissenschaft in Kiel, München, Göttingen und Lille promovierte Helmut Coing 1935 in Göttingen und habilitierte 1938 an der Universität Frankfurt am Main. 1939 wurde er zur deutschen Wehrmacht eingezogen und kehrte 1945 aus der Kriegsgefangenschaft zurück. Von 1948 bis zu seiner Emeritierung im Jahre 1980 war er Professor für Bürgerliches Recht, Römisches Recht und Rechtsgeschichte an der Universität Frankfurt am Main. Von 1955 bis 1957 war er Rektor der Universität Frankfurt am Main sowie von 1956 bis 1957 Vorsitzender der Westdeutschen Rektorenkonferenz und anschließend des Wissenschaftsrats von 1958 bis 1960. 1976 war er als Berater der Stifterin an der Gründung der Gerda Henkel Stiftung entscheidend beteiligt.
Helmut Coing wurde 1958 mit der Goethe-Plakette der Stadt Frankfurt am Main sowie 1974 mit dem Großen Verdienstkreuz mit Stern der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet, war Offizier der französischen Ehrenlegion (1966) und Mitglied des Ordens Pour le Mérite für Wissenschaft und Künste (1973). Im Jahre 1990 wurden ihm das Komturkreuz des Verdienstordens der Republik Italien, das Große Bundesverdienstkreuz mit Stern und Schulterband und der Hessische Verdienstorden verliehen. Zudem erhielt er das Ehrendoktorat an den Universitäten Lyon (1959), Montpellier (1959), Wien (1965), Aberdeen (1968), Brüssel (1975) und Uppsala (1977).
Seit 2008 wird alle drei Jahre der Helmut-Coing-Preis vom Max-Planck-Institut für europäische Rechtsgeschichte in Frankfurt am Main verliehen.
Seit der Gründung der Gerda Henkel Stiftung war Helmut Coing im Wissenschaftlichen Beirat der Gerda Henkel Stiftung und stand auch noch nach seinem Ausscheiden der Stiftung beratend zur Seite. Zum fünfzehnjährigen Bestehen der Stiftung dankt ihm Lisa Maskell wie folgt: „Herr Prof. Coing hat mich zur Errichtung der Stiftung ermutigt. Ohne ihn wäre die Stiftung nicht zu Stande gekommen. Auf Grund seiner Beratung bilden die historischen Geisteswissenschaften den Mittelpunkt unserer Fördertätigkeit. Auch die Auswahl des bis heute tätigen Wissenschaftlichen Beirats, der über eineinhalb Jahrzehnte hin erfolgreich und harmonisch gearbeitet hat, geht auf seinen Vorschlag zurück.“