Mitteilungen
09.07.2014
630 Monate in Archiven und Bibliotheken
Das Sonderprogramm Zentralasien der Gerda Henkel Stiftung 2004 bis 2014
07.07.2014
Hilfe für Timbuktus Handschriften
Gerda Henkel Stiftung beteiligt sich in Partnerschaft mit dem Auswärtigen Amt an der Finanzierung von Konservierungsmaßnahmen
19.02.2014
Kunst auf Lager
Bündnis zur Erschließung und Sicherung von Museumsdepots
09.07.2014
630 Monate in Archiven und Bibliotheken
Das Sonderprogramm Zentralasien der Gerda Henkel Stiftung 2004 bis 2014
Nach zehnjähriger Laufzeit ist das Sonderprogramm Zentralasien der Gerda Henkel Stiftung in das Basisprogramm der Stiftung überführt worden. Seit 2004 hat die Stiftung in diesem Programm 175 Projekte mit rund 5,8 Millionen Euro gefördert. Vom 4. bis zum 6. Juni 2014 richtete die Stiftung eine Abschlusskonferenz für die im Rahmen des Sonderprogramms geförderten Promotions- und Forschungsstipendiaten in der Akademie der Konrad-Adenauer-Stiftung in Berlin aus. Rund 80 Stipendiatinnen und Stipendiaten aus Usbekistan, Kasachstan, Kirgistan, Tadschikistan, Turkmenistan, der Mongolei, China, Russland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Deutschland und den USA folgten der Einladung der Stiftung. Ziel war es, gemeinsam auf die Förderzeit zurückzublicken, über die Entwicklung der Wissenschaft in Zentralasien nachzudenken und Perspektiven und Netzwerke für künftiges Forschen in der Region zu entwickeln.
Ein filmischer Überblick über das Programm mit Informationen zu Zahlen und Projektbeispielen ist auf L.I.S.A., dem Wissenschaftsportal der Stiftung, zu sehen.
Die L.I.S.A.-Redaktion hat zudem mit einigen Stipendiaten gesprochen. Auch hierzu ist eine Videodokumentation entstanden.
Den Abendvortrag hielt anschließend Prof. Dr. Nicola Di Cosmo, Princeton. Unter dem Titel "The Ecology of Chinggis Khan. What climate science can tell us about the Mongol conquest" beschäftigte er sich mit den Gründen für den Aufstieg des mongolischen Reiches unter Dschingis Khan. Im Mittelpunkt stand die Frage, warum die gerade im eigenen Territorium vereinten Mongolen im 13. Jahrhundert in Richtung Nordchina und Zentralasien und weit darüber hinaus aufbrachen und inwiefern Erkenntnisse aus der Klimaforschung Historikern und Archäologen bei der Einordnung dieser Phänomene helfen können. Neben den an der Konferenz teilnehmenden Stipendiatinnen und Stipendiaten bestand das Publikum im Saal auch aus interessierten Berliner Wissenschaftlern. Der Vortrag wurde live im Wissenschaftsportal L.I.S.A. der Stiftung übertragen und von ca. 450 Nutzern unter anderem in Zentralasien, Europa und den USA aufgerufen. Die Aufzeichnung des Vortrags und der lebhaften Diskussion ist im Portal zu sehen.
Am zweiten Konferenztag teilten sich die Stipendiatinnen und Stipendiaten auf drei unterschiedliche Workshops auf: Prof. Dr. Natalia Polosmak, Novosibirsk, sprach über die Erforschung und Restaurierung von Textilien aus Xiongnu-Kurganen, Prof. Dr. Tim Epkenhans, Freiburg, entwickelte mit seiner Gruppe "Research Standards on Islam in Central Asia" und Prof. Dr. Ingeborg Baldauf, Berlin, diskutierte mit den Teilnehmern ihres Workshops anhand unterschiedlicher Beispiele über das Thema "Wieviel Geschichte ist in der Gegenwart, und wie viel Gegenwart ist in der Geschichte?". Prof. Dr. Jürgen Paul, Mitglied des Expertenbeirats der Stiftung für das Sonderprogramm, und Burkart Dähne, Promotionsstipendiat aus Leipzig, gaben der L.I.S.A.-Redaktion ein Interview zum Thema "Forschen in Zentralasien".
Am Nachmittag versammelten sich alle wieder im Plenum, um mit drei fachlich unterschiedlich besetzten und jeweils von einem Mitglied des Zentralasienbeirats der Stiftung moderierten Panels über Stand und Perspektiven der Forschung in Zentralasien ins Gespräch zu kommen: Prof. Dr. Anke von Kügelgen, Bern, leitete das Gespräch zur Neueren Geschichte und wurde unterstützt von Prof. Dr. Ingeborg Baldauf, Prof. Dr. Tim Epkenhans und Dr. Bakhodir Sidikov.
Prof. Dr. Hermann Parzinger, Berlin, führte am Beispiel Frankreich (Dr. Laurianne Bruneau), Turkmenistan (Dr. Aydogdy Kurbanov) und Russland/Mongolei (Prof. Dr. Natalia Polosmak) in die Problematik der Ausbildung von Archäologen und die Voraussetzungen für internationale Kooperationen in diesem Fach ein.