Bauhaus Under National Socialism

Das Bauhaus. Design und Akteure im Nationalsozialismus

Iwao Yamawaki, Der Schlag gegen das Bauhaus, Photomontage, 1932

(übersetzter Projekttitel)

Viele Darstellungen zur Geschichte des Bauhauses stellen für die Zeit ab 1933 vor allem die Exilschicksale einiger seiner Mitglieder in den Mittelpunkt: Nachdem die Nationalsozialisten die wirkmächtige Kunstschule zur Auflösung gezwungen hatten, emigrierten Bauhäuslerinnen und Bauhäusler nach Israel, Großbritannien und in die USA. Insbesondere in den Vereinigten Staaten gaben namhafte Protagonisten erfolgreich ihre Ideen an die nächste Generation weiter.

Eine solche Konzentration auf die transatlantische Abkehr von Nazi-Deutschland wird nach Ansicht der US-amerikanischen Kunsthistorikerin Prof. Dr. Elizabeth Otto der komplexen Bauhaus-Wirklichkeit jedoch nicht gerecht. Denn die überwiegende Mehrheit der 1.250 Lehrenden und Lernenden blieb. Entweder begrüßten sie die neue Zeit und überlebten oder kamen darin um. Ihnen widmet Elizabeth Otto eine Monographie. In einem ersten Teil fragt Professor Otto danach, wie präsent das Bauhaus-Design in Wohnhäusern, Druckkultur und Film im Nationalsozialismus war: Wie und mit wem ging es unter der NS-Diktatur weiter? Ein zweiter Teil handelt von Tätern und Opfern des Holocaust. So etwa plante der Bauhaus-Architekt Fritz Ertl die Baracken, Gaskammern und Krematorien von Auschwitz. In einem Epilog erinnert Elizabeth Otto an ein alternatives Vermächtnis des Bauhauses, abseits aller Gestaltung.

Stipendiatin

Dr. Elizabeth Otto, Buffalo (USA)

Förderung

Die Gerda Henkel Stiftung unterstützt das Projekt durch die Gewährung eines Forschungsstipendiums sowie die Übernahme von Reisekosten.