Dokumentation zu diesem Projekt

Die Conférences der Académie Royale de Peinture et de Sculpture im 18. Jahrhundert

Einführung

Im Jahr 1648 wurde auf Initiative von Künstlern um Charles le Brun die Pariser Académie Royale de Peinture et de Sculpture gegründet. Ihre Mitglieder versammelten sich in der Regel einmal im Monat, um Fragen der Kunst vorzutragen und zu diskutieren. Zwischen 1648 und 1792 fanden rund 1.000 der sogenannten Conférences statt, bevor sich die Académie Royale 1793 schließlich auflöste. Ihre Protokolle erfuhren bereits im Ancien Régime europaweit große Verbreitung und gelten in der kunsthistorischen Forschung bis heute als Schlüsseldokumente der französischen und europäischen Kunsttheorie.

Dennoch blieben die meisten der Vorträge, Protokolle und Mitschriften lange Zeit unbekannt und unveröffentlicht. Die Gerda Henkel Stiftung bewilligte 2001 erstmals Fördermittel, um eine Edition dieser Schriften zu ermöglichen. 2002 begann eine deutsch-französische Forschergruppe des Deutschen Forums für Kunstgeschichte (Paris) und der Ecole Supérieur des Beaux-Arts, die Conférences systematisch zu untersuchen und in einer kritischen, kommentierten und bebilderten Gesamtausgabe zugänglich zu machen. Diese wurde auf zwölf Bände angelegt und im Jahr 2015 erfolgreich abgeschlossen.

Die Ausgabe lenkt den Blick auf Meisterwerke der königlichen Sammlungen und macht ebenso nachvollziehbar, welche Gemälde und Skulpturen im 17. und 18. Jahrhundert im Mittelpunkt der kunsthistorischen Debatte stehen, heute jedoch vergessen sind. Die editorische Arbeit führte zudem zu der aufregenden Erkenntnis, dass das Urteil über die französische Kunsttheorie einer Korrektur bedarf: Statt eines starren, staatlichen Direktiven folgenden akademischen Kanons herrscht in der Akademie eine Vielstimmigkeit, die weit mehr vom Interesse an künstlerisch-praktischen Fragen als von Problemen staatlicher Repräsentation geprägt ist.

40 Jahre - 40 Projekte

Dieses Projekt war Teil der Jubiläumssseite zum 40-jährigen Bestehen der Gerda Henkel Stiftung.

Dieses Projekt wurde 2016 dokumentiert.