Werner Busch
Das unklassische Bild. Von Tizian bis Constable und Turner
Werner Busch
Das unklassische Bild. Von Tizian bis Constable und Turner, München 2009
341 Seiten, in Leinen, mit 134 Abbildungen, davon 67 in Farbe, C.H.Beck ISBN 978-3-406-58246-2
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Seit der Renaissance und bis ins 19. Jahrhundert beanspruchte das so genannte klassische Bild seine Vorrangstellung. Es sollte Ideen zum Ausdruck bringen, die letztlich immateriell waren. Ebenfalls seit der Renaissance gab es jedoch eine zweite Tradition, die sich an der sinnlichen Erscheinung der Dinge orientierte. Werner Busch stellt diese Geschichte des unklassischen Bildes zum ersten Mal zusammenhängend dar.
Während beim klassischen Bild die Linie dominiert, ist das unklassische von der Farbe beherrscht. Sucht das klassische Bild seine Vollendung, so ist das unklassische prinzipiell unabschließbar. Erzählt das klassische Bild oft eine Geschichte, die von einem Text (etwa der Bibel) vorgegeben ist, so beruft sich das unklassische Bild auf die Natur und ihre Phänomene. Nachdem die Renaissance das klassische Bild definiert hatte, wurde es über Jahrhunderte von den mächtigen Akademien und unzähligen Traktaten gepredigt. Das unklassische Bild hingegen fand nie vergleichbare öffentliche Fürsprecher. Dabei hat es die abendländische Kunst seit Tizian begleitet, in Caravaggio und Rembrandt, in Constable und Turner prominente Protagonisten gefunden und in der Druckgraphik zu wichtigen Innovationen geführt. Mit seiner Gegengeschichte der neuzeitlichen Kunst macht Werner Busch sichtbar, welche Möglichkeiten eine Kunst abseits der offiziellen Doktrin hatte und wie sie die Kunst der Moderne vorbereitete.
"...im Reichtum der Beobachtungen liegt die Stärke von Buschs Buch. Der Liebhaber des breiten Pinsels erweist sich selbst als Feinmaler, der dort am meisten sichtbar macht, wo es für den weniger erfahrenen Beobachter gar nicht viel zu sehen gibt."
Ralph Ubl, Frankfurter Allgemeine Zeitung
"Buschs Bildinterpretationen wirken stimulierend auf die Phantasie des Lesers und laden dazu ein, sie spekulativ zu ergänzen."
Patrick Bahners, Literaturen