Die Bermuda-Konferenz 1943. Die Verhandlungen über die Rettung jüdischer Flüchtlinge und ihr Scheitern

Die Verhandlungsführer George Hall, Harold Dodds, Richard Law, Sol Bloom, Osbert Peake im April 1943 auf Bermuda

Im April 1943 trafen sich Gesandte der Vereinigten Staaten und Großbritanniens auf der britischen Inselgruppe Bermuda, um über die Rettung von Jüdinnen und Juden aus den vom nationalsozialistischen Deutschland besetzten Ländern Europas zu beraten. Die Diplomaten diskutierten mögliche Ausreiserouten und Aufnahmeländer, erörterten den Freikauf von Flüchtlingskontingenten durch Devisenzahlungen und die Aufnahme von Gesprächen mit dem Nazi-Regime. Doch schon zehn Tage nach Verhandlungsbeginn mussten die Verhandlungsführer das Scheitern der Konferenz eingestehen.

Das Forschungsprojekt, geleitet von Dr. Sebastian Musch, widmet sich der Vorgeschichte und dem Verlauf der Konferenz, ihren Protagonisten und Beobachtern, den Gründen für ihr Scheitern und ihren Folgen. Zum 80. Jahrestag wird die Bermuda-Konferenz in ihrer Bedeutung für die Geschichte des Holocaust, die alliierte Flüchtlingspolitik im Zweiten Weltkrieg, aber auch für die Flucht- und Migrationsforschung im 20. Jahrhundert sichtbar.

Projektleitung

Dr. Sebastian Musch, Osnabrück

Förderung

Die Gerda Henkel Stiftung unterstützt das Vorhaben durch die Gewährung eines Promotionsstipendiums sowie die Übernahme von Reise- und Sachkosten.