08.05.2024

37 neue Projekte, 22 Länder

Zahlen und Förderentscheidungen der Frühjahrssitzung

Die Gerda Henkel Stiftung hat weltweit 37 neue Forschungsprojekte in die Förderung aufgenommen. In ihrer Frühjahrssitzung stellte die Stiftung eine Gesamtsumme von gut 4,1 Millionen Euro zur Verfügung. Insgesamt fanden Anträge von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus 22 Ländern Aufnahme. Das Spektrum reicht von Unterwasserarchäologie vor der sardischen Insel Sant’Antioco bis zur Konservierung einer Fotosammlung des 20. Jahrhunderts in den peruanischen Anden.

Beispiel I: Unterwasserarchäologie vor der Küste Sardiniens

Sardinien ist für seine prähistorischen Steintürme, die so genannten Nuraghen, bekannt. Das Wissen um die gleichnamigen Nuraghenkultur hat sich bislang allerdings vor allem aus archäologischen Stätten zu Land gespeist. Ein Team der Universitäten Haifa und Bochum möchte dies ändern und künftig auch die maritime Infrastruktur der italienischen Inselregion in die Forschung mit einbezogen sehen. Zu diesem Zweck werden die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Häfen, Ankerplätze und Schiffswracks der sardischen Insel Sant’Antioco untersuchen. Zwei Unterwasser-Kampagnen sollen Aufschluss darüber geben, wie wichtig das Mittelmeer für die Menschen zwischen 1500 und 800 v. Chr. war und in welcher Weise die See die Nuraghenkultur prägte.

Beispiel II: Die „Sammlung Horacio Ochoa“ im peruanischen Cusco

Die Fototeca Andina in der früheren Inkastadt Cusco zählt zu den wichtigsten nichtstaatlichen Kulturinstitutionen Perus. Sie hat die Aufgabe, gefährdete Fotoarchive als Teil des kulturellen Erbes zu bewahren, ist in Lehre und Forschung aktiv und betreibt ein Verlagshaus. Teil ihrer Sammlung ist der fotografische Nachlass von Horacio Ochoa. Der weltweit ausgestellte Fotograf hat das Leben der Stadt festgehalten. Seine Bilder zeigen wichtige Ereignisse, Feiern, Stadtlandschaften und Menschen. Die „Sammlung Horacio Ochoa“ besteht aus mehr als 8.000 Negativen, die nun konserviert und digitalisiert werden können. Mit einer Ausstellung, einem Buch und einem Festival möchte die Fototeca Andina darüber hinaus einen Beitrag leisten, damit das Werk des 1978 in Cusco verstorbenen Fotografen weitere Beachtung findet.